Wasser, Wellen, Wetter
Was folgt nach Paris, Marrakesch und Bonn? Wer beim Klimawandel, seinen Ursachen und Folgen wirklich wissenschaftlich fundiert mitreden will, muss tief blicken. Zum einen in die Physik der Ozeane mit Strömungen, Wellen und Turbulenzen. Zum anderen in die Klimaphysik mit ihren komplexen Wechselwirkungen zwischen Ozean, Atmosphäre und Eis. Tief und genau: Es geht um Zeitskalen, Raumskalen und die Interaktionen verschiedener Variablen, mit denen komplexe Prozesse berechnet und verständlich werden und die „numerische Modellierung“ heißen. Das bedeutet: Der neue englischsprachige Studiengang an der Universität Hamburg ist interdisziplinär angelegt ist und theoretische Ansätze spielen eine große Rolle. Beobachtet, erkundet und gemessen wird aber auch, mit Chance auf einem Forschungsschiff oder mit Hilfe von satellitengestützten Daten, im Wind-Wellenkanal oder in Tankexperimenten. So macht ein gefärbter Eiswürfel in einem rotierenden Tank Bewegungen von Schmelzwasser und Umgebungswasser sichtbar – vergleich mit einem kalbenden Eisberg unter Einfluss der Erdrotation, nur viel kleiner und schöner, weil farbstärker. An so einem Experiment arbeiten maximal drei Studierende zusammen: Der Fachbereich im Institut für Meereskunde ist klein, familiär und gut ausgestattet.