Geotechnik

Bodenhaftung gefragt

Klare Sache, Offshore-Windenergieanlagen sind schwer im Kommen, aber wie plant, baut und hält man eigentlich eine Unterwassergrube? Möglichst mit steilen und damit flächenschonenden Unterwasserböschungen? Und welchen Einfluss haben Strömungen, Wellen und sonstige Störungen dabei? Auf diese Fragen finden Geotechniker eine Antwort, indem sie Experimente vor Ort und im Labor durchführen, Simulationsmodelle erstellen und das Tragverhalten besonders beanspruchter Konstruktionen analysieren. Das gilt auch für neue Kaimauern im Hafen, den Deichbau oder beständigere Fahrbahndecken auf Logistikflächen. Kurz überall, wo Bauwerk und Boden besonders miteinander interagieren. Auch Schüler können in dem Institut schon praktisch arbeiten, wie Lena vom Gymnasium Grootmoor berichtet: „Am Institut für Geophysik haben wir erst theoretisch gelernt, wie das Bauen mit Wasser und Sand funktioniert und warum der Schiefe Turm von Pisa schief ist. Im zweiten Schritt konnten wir das selber anwenden, indem wir dann auch diese Türme gebaut haben.“ Das war weit mehr als eine Spielerei: Lenas Gruppe baute aus vier Kilo feinen Quarzsand, Stohhalmen und Leitungswasser einen Turm, der eine Tragfähigkeit von 47 Kilo erreichte. „Das hat voll Spaß gemacht“, so die 15-Jährige.

Die Geotechnik ist in Hamburg kein eigenständiger Studiengang; als Modul wird sie von Bau- und Umweltingenieuren belegt.