Zeitlogisch denken

Zeitlogisch denken

Was bedeuten Olympische Spiele für Hamburg?

Schöne Bilder reichen nicht, sagt Joachim Thiel. Der Dozent für Stadtplanung (Urban and Regional Economic Studies) an der HCU untersucht zusammen mit seinen Studierenden die Auswirkung einer zukünftigen Olympic City auf die Stadt. Das ist ein sozialwissenschaftlicher Studiengang, „aber Mathe schadet nicht.“ Sie hilft, den Prozess zu modellieren, wird aber der Komplexität des Ereignisses nur bedingt gerecht: Image, Bekanntheit in der Welt, Zusammengehörigkeitsgefühle – „es ist nicht alles messbar“, sagt Thiel. Was also tun die Stadtplaner? Zum einen machen sie Bestandsaufnahmen: Wie viele Sportstätten gibt es schon in Hamburg, welche könnte man zu welchen Kosten ausbauen? Zum anderen begegnen sie dem Prozess zeitlogisch, indem sie zwischen der Ausnahmesituation mit ihren Begleiterscheinungen wie „Tunnelblick, Handlungskatalysator, Eigendoping“ auf der einen Seite und Investitionen auf der anderen Seite unterscheiden. „Olympic City muss um jeden Preis fertig werden? Daran zeigt sich schon, wie schwierig die Balance ist“, so der promovierte Diplomingenieur.