Biogeochemie

Detektive im System Erde

Klingt fast wie das Studium Generale für naturwissenschaftlich interessierte Leute, ist aber „nur“ eine Vertiefungsrichtung für Geowissenschaftler: Biogeochemiker untersuchen mikrobielle und geochemische Prozesse in den Sphären unseres Planeten. Das setzt Methodenkompetenz in modernen Labor- und Feldtechniken voraus und umfasst Ökosysteme in der Luft, am Boden und im Wasser. Professor Kay-Christian Emeis von der Universität Hamburg hat sich beispielsweise auf die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre spezialisiert. Dabei greift der Leiter des Instituts für Geologie auch auf die Vergangenheit der Erde zurück: Mehr CO2 im Meer, Sauerstoffmangel in Teilen des Ozeans, mehr Versauerung – all das hat das System Erde-Ozean schon in der Vergangenheit erlebt und überlebt. Biogeochemiker können das anhand von fossilen Korallen nachweisen: Je geringer der pH-Wert des Wassers, desto schwächer ihr Kalkskelett. „Neu ist jedoch die Geschwindigkeit, mit der diese Phänomene ablaufen“, betont Emeis. Noch vermag der Geologe nicht abzuschätzen, ob unser Experiment mit dem System Erde tatsächlich auch den Menschen gefallen wird. Zukünftige Biogeochemiker werden die Antwort kennen.

Gute Physik- und Biologiekenntnisse sowie Zahlenstärke → Bachelor Geowissenschaft an der UHH → Schwerpunkt Biogeochemie → Umweltveränderung in Böden, Luft und Wasser beobachten!